Worte des Regisseurs - Das Grösste Geschenk | Ein film von Juan Manuel Cotelo

Der Gute tötet den Bösen und das Publikum ist begeistert! Das ist die klassische Form des Happy Ends, das von allen akzeptiert wird. Aber da läuft doch etwas falsch, oder?

Wenn sich die Gewalt auf die Welt der Phantasie, d.h. auf die Leinwand, beschränken würde, dann wäre sie sinnvoll. Aber so ist es nicht. Die harte Realität zeigt uns, dass das alte Gesetz „Auge um Auge, Zahn um Zahn“ noch immer überall zur Anwendung kommt und dementsprechend geht es uns: Trennungen, Streitereien, Hass, Gewalt, Spott und Beleidigungen.

Die Schlussfolgerung: dieses Happy End hat weder etwas mit Glück zu tun noch ist es ein Ende, sondern der Beginn einer nicht enden wollenden furchtbaren Fortsetzungsgeschichte mit echten Menschen aus Fleisch und Blut.

Angesichts dieser tristen Lage in einer Kultur der Konfrontation und des Streites können wir uns entweder davon anstecken lassen und auch in den Krieg ziehen oder uns beklagen... oder aber wir tun etwas Positives und wirken dem vielen Hass entgegen, der uns umgibt.

Für mich liegt die Entscheidung auf der Hand. Action! Ich möchte den Frieden in der Gesellschaft fördern, indem ich die Kraft der Vergebung zeige, denn ich kenne kein anderes Mittel mit so viel Potential um Konflikte zu lösen. Um Vergebung zu bitten und zu vergeben, funktioniert in jedem einzelnen Fall.

DAS GRÖSSTE GESCHENK zeigt dies ganz klar und zwar nicht nur theoretisch, sondern durch echte Versöhnungsgeschichten, in denen der Friede am Ende über den Hass triumphiert hat, obwohl das vollkommen utopisch erschien.

Deshalb ist es mir nicht genug, wenn DAS GRÖSSTE GESCHENK nur Beifall findet. Ich strebe etwas viel Größeres an: der Film soll die tiefen Wunden in den Herzen der Zuschauer heilen. Ich wünsche mir, dass alle daraus die Kraft schöpfen, zu vergeben und um Vergebung zu bitten. Das ist dann wirklich ein HAPPY END.

THE END